
Der Unternehmensberater Conrad Pramböck beschreibt in seinem Buch „Jobstars: Mehr Glück, mehr Erfolg, mehr Leben als Angestellter“ ein Angestelltenverhältnis als Insel der Seligen. Angestellte
„(...)haben extrem große Sicherheit, regelmäßiges Einkommen, verdienen ab dem ersten Arbeitstag, haben einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz und bekommen Unterstützung von ihren Kollegen. Selbstständige hingegen verbringen die ersten Wochen damit, Möbel und Computer zu besorgen, mit Rechtsanwalt und Steuerberater zu sprechen. Das sind zwar wichtige Dinge, aber es vergeht Zeit, die sie nicht dafür investieren können, Geschäfte zu machen.“
Reicht das zum Glück?
- fixes Gehalt
- stabiler Verdienst
- Ausstattung
Dass viele Angestellte frustriert sind, erklärt sich Herr Pramböck mit ihrer Einstellung zum Arbeiten. Ändern sie diese und setzten sich voller Elan für den Betrieb ein, sinkt der Frustrationspegel. Angestellte sind also einerseits im Vorteil, weil ihnen viele „Hürden der Selbstständigkeit“ erspart bleiben, sollen also für das gleiche Geld wie eh und je mehr leisten und sich verantwortlich fühlen.
Mehr Leistung als eine Art innerlicher Motivation sein. Warum dann nicht selbst von der Motivation profitieren indem man sich selbstständig macht?
Warum in einem Angestelltenverhältnis hängen bleiben, wenn man als Selbstständiger für sich und nicht jemand anderen arbeiten kann?
Reflektiert ist anders, Herr Pramböck.
- Natürlich ist ein fixes Gehalt ein Faktor, der Sicherheit gibt. Was aber nicht heißt, dass es einem Selbstständigen nicht möglich ist ebenso eine gewisse finanzielle Regelmäßigkeit schaffen zu können.
- Die Unterstützung von Kollegen untereinander hängt vom Betriebsklima ab und kann nicht pauschal angenommen bzw. vorausgesetzt werden.
- Der voll ausgestattete Arbeitsplatz wird bei weitem nicht mehr so oft geboten wie man annehmen möge. Seien es Angestellte im öffentlichen Dienst (man führe sich die Situation von Lehrern vor Augen. Ein kleiner Arbeitsplatz im Konferenzzimmer, vieles muss zuhause vorbereitet werden wo auch eigene Ressourcen genutzt werden), oder auch in der Privatwirtschaft (oft werden private Computer oder Notebooks als Arbeitsgerät verwendet, weil es einen Mangel an solchen gibt oder die Firma mit dem Nachrüsten der Technologie nicht hinterherkommt.)
- Nicht beachtet wird die Tatsache, dass sehr viele Angestellte über fehlende Work-Life Balance und Lebensqualität klagen. Auch was den Job betrifft sind viele nicht glücklich und wünschen sich mehr Selbstbestimmung, Entscheidungsfreiheit, Unabhängigkeit und Flexibilität. Auch den Wunsch etwas Eigenes aufzubauen, Ideen umzusetzen und der eigenen Überzeugung nachzugehen ignoriert Herr Pramböck vollkommen.
Selbstständigkeit ist auch nicht gleich Selbstständigkeit. Werde ich Einzelunternehmer, beteilige ich mich an einem Unternehmen, werde ich Franchisenehmer, spalte ich ein Spin-Off Unternehmen ab.
Man sieht, es gibt zahlreiche Möglichkeiten. All diese Überlegungen haben in den doch eher verkürzten Aussagen von Herrn Pramböck wenig Beachtung gefunden.